Nachdem Nadine Ungerank und Martin Strempfl im ersten Schießbewerb der olympischen Spiele 2024 für die österreichischen Farben am Start waren und den 15. Platz im Luftgewehr Mixed Bewerb belegten, war es am Samstag um 12.30 für unsere Sylvia Steiner so weit um an die Feuerlinie zu treten. Wie gewohnt war Sylvia als eine der ersten Schützinnen fertig und musste dann das Ende des Bewerbes abwarten, um den Schießstand verlassen zu können. Der Grund für diese Formulierung: Mit dem Ergebnis von 569 Ringen hatte Sylvia keine Chance für das Finale und belegte mit Rang 27 einen Platz im Mittelfeld der Starterinnen. In den Stellungsnahmen von Sylvia, zeigte sie sich enttäuscht und selbstkritisch. Nachdem die Medien vor den Wettkämpfen auf einmal den Schießsport im Focus hatten und unsere Schützen zu Medaillenanwärtern machten, wurden die erreichten Platzierungen ebenfalls als Enttäuschung kommentiert.
Wir, die Salzburger Schützenfamilie sind aber stolz auf Sylvia. Nachdem Sylvia im Kampf um den Quotenplatz nicht vom Glück verfolgt war, hat sie es als Einzelkämpferin in Österreich mit der Pistole zum zweiten Mal nach Tokio geschafft, bei den olympischen Spielen am Start zu stehen. Dieses Erlebnis kann ihr niemand mehr nehmen.
Wenn es man zu den Olympischen Spielen geschafft hat, möchte man als Spitzensportlerin dann natürlich an der Spitze stehen – wie übrigens auch alle anderen Starterinnen – und im Kampf um die Medaillen mitmischen. Aber es hat diesmal nicht wollen sein. Viele von uns haben den Wettkampf von Sylvia verfolgt und alle von uns, die an Wettkämpfen teilgenommen haben, kennen das Gefühl, wenn es vom Anfang nicht läuft. Einige Neuner bei den ersten Schüssen die knapp am Zehner sind, kaum läuft es ein wenig besser, folgen wieder Neuner, die verhindern dass man in einen „Flow“ kommt. Und dann kommt ein „Achter“, der alle Anstrengungen zunichte macht. In Summe ein „gebrauchter Tag“. So dürfte es wohl auch Sylvia gegangen sein. Dies ändert aber nichts an ihrer Klasse, die sie schon so oft unter Beweis gestellt hat. Wir sind überzeugt, dass Sylvia der Wechsel auf die Sportpistole gut tun wird und nach den Trainings wieder zur Normalform findet und damit ein gutes Ergebnis erreichen wird. Dann wird man sehen, ob es im Teilnehmerfeld der absoluten Weltelite, deren Verbände ein zum Großteil ein wesentlich höheres Budget als der ÖSB zur Verfügung haben, zum ersehnten Platz im Finale reichen wird. Wir halten Sylvia jedenfalls die Daumen und wünschen ihr eine gute Vorbereitung, damit dann im Wettkampf alles gut geht.